Bitterstoffe machen fit,

... aber die meisten Menschen wollen bittere Lebensmittel gar nicht essen, viel zu bitter, denn das stößt auf Ablehnung. Dabei sind sie essentiell für die Verdauung und auch den Fettstoffwechsel, für dein Wohlbefinden.

Die bittere Geschmacksnote ist heute in vielen Gemüse- und Obstsorten, auch Kräutern gar nicht mehr zu finden, jedenfalls nicht mit dem ursprünglichen Gehalt.

„Bitter im Mund, ist dem Magen gesund“ … eine alte Volksweisheit aus Zeiten Hippokrates (460 bis 370 v. Chr.) und Hildegard von Bingen (1098 bis 1179)

Bitterstoffe waren (und sind) ein wichtiger Bestandteil der Ernährung

Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und sorgen für eine gute Verdauung sowie ein schnelleres Sättigungsgefühl. Sie haben jedoch noch weitere Funktionen, die das Wohlbefinden steigern können.

Wie du weißt, beginnt die Verdauung bereits im Mund mit Hilfe von Enzymen des Speichels. Auf der Zunge befinden sich zudem die Bitterrezeptoren, die diese Stoffe wahrnehmen. Durch den Geschmacksreiz werden die Verdauungsorgane bzw. -drüsen aktiviert und produzieren in diesem frühen Stadium des Verdauungsvorgangs wichtige Sekrete zur weiteren Verarbeitung des Nahrungsbreis.

Bitterstoffe regulieren die Magensäureproduktion, die Funktion der Bauchspeicheldrüse sowie der Leber und der Galle. Im Magen-Darm-Trakt liegt das Immunsystem, welches von Bitterstoffen ebenfalls profitiert und Basis für dein gesundes Leben ist.

Überschüssiger Säure verhelfen Bitterstoffe dazu, schneller reguliert und aus dem Körper geleitet zu werden. Somit wird der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen und ein funktionierender Stoffwechsel wird möglich.

Das heißt im Klartext, es werden auch Giftstoffe aus der Umwelt, von Medikamenten und auch Krankheitserreger wie Keime, Bakterien und Viren schneller ausgeschieden. Bitterstoffe unterstützen das Immunsystem im Kampf gegen diese, damit sich in deinem Organismus Schadstoffe erst gar nicht festsetzen können.

Gib Viren & Co einen Korb!

Aber … Bitterstoffe werden meist nicht hoch gehandelt in unserer Zeit. Junge Menschen kennen die Wirkweise und Wichtigkeit dieser Stoffen eher nicht. Die Ernährungsgewohnheiten haben sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend (ich möchte sagen verheerend) geändert.

Der moderne Lebensstil mit seinen Begleiterscheinungen von Stress, Zeitdruck, Fertiggerichten und Food-to-go, machen eine gesunde Ernährung schwierig.
Selbst die Wildkräuter die inzwischen im Supermarkt abgepackt zu kaufen sind, haben längst nicht mehr ihren Bitterstoffgehalt, beispielsweise Rucola. Dieser wurde durch Züchtungen gemildert oder ganz herausgezüchtet, damit er dem Kunden besser schmeckt.

Wer kennt sich noch aus bei den Wildkräutern auf den Wiesen und Feldern oder im Wald? Ich muss gestehen, auch ich kenne nicht jedes Kraut das da wächst, aber immerhin ein paar. Und diese mache ich mir gerne zu Nutze.

Auf Grund des neuen Lebensstils, der Industrialisierung auch von Lebensmitteln, wird beim Menschen vorrangig der süße Geschmackssinn angesprochen. Dann kommen salzig und sauer. Cremig hab ich auch schon gehört, obwohl das kein Geschmackssinn ist, sondern die Konsistenz eines Lebensmittels, na ja.

Die Geschmackssinne der Menschen sind nicht mehr in ihrem Urzustand und werden durch das überreizte Angebot der Lebensmittelindustrie mit Zuckerstoffen, Salz und Geschmacksverstärkern stark manipuliert.

Machen wir uns wieder bewusst wie wichtig Bitterstoffe für den Organismus sind. Sie sind ein essentieller Bestandteil deiner ausgewogenen Ernährung und unterstützen dein Wohlgefühl.

Was können sie denn die Bitterstoffe, zu was sind sie denn gut?

Sie senken beispielsweise das Verlangen nach Zucker. Wie erwähnt, sind die Geschmäcker zu einem großen Teil auf süßes Essen getrimmt (jahrzehntelang euch anerzogen von Lebensmittelkonzernen). Hier braucht es Bitterstoffe, um davon loszukommen und ein gesundes Gleichgewicht wieder herzustellen oder zu erhalten.

Dein Süßhunger kann durch essen von bitterstoffhaltigen Lebensmitteln ausgehebelt werden. Auch ein paar Kräuterbittertropfen auf der Zunge helfen, und die Lust nach Süßem lässt nach.

Bitterstoffe helfen beim Abnehmen, da sie die Verdauungssäfte aktivieren und dadurch das Gefühl des Sattseins sich schneller einstellt. Alle bitterstoffhaltigen Gemüse sind kalorienarm und daher eine gute Wahl auf dem Teller für die schlanke Linie!

Auch werden Fette vom Körper besser verarbeitet und nach einer „gewichtigen“ Mahlzeit wirken Bitterstoffe dem Völlegefühl entgegen. Sie sind also natürliche Fatburner.

Jetzt geht es an die Umsetzung. Wo sind die Bitterstoffe nun drin?

Da es sich bei diesen Stoffen um vielfältige handelt wie Saponine, Flavonoide oder Glucosinolate und andere mehr, sind die Nahrungsmittel genauso verschieden.

Artischocken, Endivie und Chicoree, Giersch, Löwenzahn, Rosenkohl, Rucola, Spinat, Radicchiosalat, Brokkoli, Kohlrabi oder Ingwer und Kurkuma. Greife reichlich zu.

Versuche ein Steak, ein Fischfilet oder gebratenes Geflügel mit Radicchio-Löwenzahnsalat, Basilikum- oder Bärlauchpesto. Das schmeckt lecker und ist dazu gesund.

Schafskäse mit einem griechischen Salat aus Tomaten, Oliven, Thymian, Zwiebel und Knoblauch hört sich doch verführerisch an.

Ebenso gebratener Tofu, zuvor mediterran mariniert in einem Kräuterolivenöl, dazu Endiviensalat mit Orangenspalten und Kernen … Genuss pur.

Auch die Kombination von fruchtig und bitter ist nicht auszuschlagen. Süße Erdbeeren und dazu Grapefruitspalten? Ja, das solltest du in der nächsten Erdbeersaison probieren.

Zitronen, Orangen oder Pampelmusen schmecken in kleinen Mengen auch in frischen Salaten. Beispielsweise ein Kichererbsensalat mit Orangenstücken und Granatapfelkernen bringen die fruchtige, aber auch die bittere Note ins Spiel.

Kamillentee oder Grüner Tee enthalten ebenfalls diese besonderen Stoffe und dürfen daher gerne ab und zu in deiner Tasse landen.

Kümmel, Anis, Fenchel im Tee und als Saaten die es in sich haben. Ob gemahlen oder im kleinen Ganzen. Kümmel zum Kraut, Anis ins Gebäck oder Fenchel als Rohkost … wir finden Einsatzorte ;-)

Kräuter wie Estragon, Rosmarin, Oregano oder Majoran toppen so manches mediterrane Gericht, … bediene dich.
Bei „mediterran“ fallen mir gerade noch Oliven ein. Auch sie können zu vielen Gerichten serviert oder mit kombiniert werden.

Wann entfalten sie am besten ihre Wirkweise?

Vor dem Essen verhelfen Bitterstoffe in Form von Kräuterbittertropfen dem besseren Zersetzen der Nahrung. Sie wirken anregend auf die Verdauung.

Die Kräuterbittertropfen nach dem Essen wirken dem Völlegefühl entgegen, unterstützen also auch die Verdauung.
Wann brauchst du eher die Unterstützung?

Am Ende eines guten Essens hilft nun der Magenbitter, der grüne Tee oder aber auch die Tasse Espresso mit einem Stückchen dunkle Schokolade (mindestens 70%ige). Denn auch dunkle Schokolade enthält Bitterstoffe, daher zartbitter, feinherb, Bitterschokolade ...

Dir sollte die Bitternis nicht vom Gesicht abzulesen sein, oh nein - aber dein Organismus freut sich total auf sie :-)

Noch ein Fitnessdrink als Tipp:
Ein Teil Wasser, ein Teil Obst und ein Teil Blattgrün (Wildkräuter, Endivien, Feldsalat) gut mixen und genießen. Dieser unterstützt zwischendurch mit Bitterstoffen und reguliert zudem die Entzündungswerte im Blut.

Herzliche Grüße sendet dir Gerda
EssPunkt-richtig! Ernährungsberatung

Mir geht es um deine Gesundheit mit einer für dich richtigen Ernährung, die dir jeden Tag schmeckt und im Alltag leicht umsetzbar ist! Ganz gleich ob vegan, vegetarisch oder flexitarisch. Sie muss zu dir passen und du dich mit ihr wohlfühlen.

Gerne unterstütze ich dich.

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