Einiges über das Olivenöl ...

von Gerda (Kommentare: 0)

Oliven natur
Oliven pur oder als Öl, gesunde Ernährung

Wie im letzten Newsletter schon angekündigt, dreht sich in diesem Blogartikel alles ums Olivenöl.
Veranstaltungstermin: 14. August 2021, 15 Uhr ... she. Termine!

Was verbindest du damit? Sommer, Sonne, Griechenland und viel Natur? All das steckt in einem guten Olivenöl. Hol dir diese Sinne jetzt in den Winter und genieße davon.

Heiner Lenz aus Ottersheim "Olivenhainer", bereichert unser Wissen rund um die Olive nicht nur bei der Verwendung des Öls zu vielen Gerichten, sondern auch für die Gesundheit.

Lies selbst, was er schreibt.

Einiges über das Olivenöl ..., von Heiner Lenz.

Ich freue mich, dass ich Ihnen hier auf diesem Blog Wissenswertes über die Olive und ihr Öl näherbringen darf. Austausch ist und bleibt wichtig, genauso wie das soziale Miteinander, ... die Vernetzung ... und gegenseitige Hilfe.
Aber nun zum Thema.

Die Herstellung von Olivenöl

... hat sich seit Jahrhunderten nicht verändert und erfolgt immer noch mit mechanischen und nicht mit chemischen Verfahren.

Es ist Eile geboten nach der Ernte im Herbst, wenn die reife, bzw. kurz vor der Vollreife stehenden Oliven verarbeitet werden sollen.
Warum ist Eile geboten? Weil die Fettsäuren der Olive sich sogleich beginnen zu zersetzen.

Im weiteren Prozess werden sie samt Kernen gemahlen. Dabei entsteht eine Ölpaste, die nun durch Pressen oder Zentrifugieren in ihren Bestandteilen (Schale, Fruchtfleisch, Kern) getrennt und somit das Öl gewonnen wird. Hier bildet sich das Aroma des Öls aus. Öl gewinnen ist ein sensibler Vorgang der viel Erfahrung benötigt, damit das Endprodukt geschmacklich einwandfrei ist.

In den meisten Anbaugebieten werden die Oliven für die Olivenölgewinnung zwischen November und Januar geerntet, je nach Ausbildung des Charakters des Olivenöls.

Das Ernten der Oliven erfolgt entweder per Hand - wie die Kalamon-, bzw. Kalamata-Oliven- oder per Hand und mit Rechen, auch durch das Abklopfen der Zweige bei den kleineren Oliven wie der Koroneiki- und der Tsounati-Olive.
Bei industriell angebauten Oliven zunehmend mit Maschinen (Rüttelmaschinen).

Beim ernten per Hand hat es den Vorteil, dass die Oliven kaum gequetscht werden - die beste Voraussetzung für ein gutes Olivenöl.
Während der Erntezeit hilft meist die ganze Familie mit - ob klein oder groß. Unter den Olivenbäumen werden dazu große Netze ausgelegt. Die Bäume werden in einem Arbeitsgang beschnitten und die Oliven per Hand geerntet. Dies spart Zeit und durch die Netze geht keine Olive verloren. Die Oliven fallen sanft auf die aufgespannten Netze und können in Körbe oder Säcke gefüllt werden.

Der Weg zum Öl beginnt ...

Idealerweise werden die Oliven noch am gleichen Tag zur Ölmühle transportiert und dort im besten Fall auch gleich weiterverarbeitet. Wenn die Oliven zwischen der Ernte und dem Pressvorgang zu lange liegen, passiert das gleiche wie beim Obst in der Küche. Druckstellen werden braun und in der Olive beginnt langsam ein Gährungsprozess zu arbeiten. Das frische, knackige Aroma geht nun schnell verloren und die Qualität des Olivenöls nimmt dadurch ab.

In der Ölmühle werden die Oliven zuerst von kleinen Ästen oder Blättern befreit und gewaschen. Danach zerquetschen schwere Ölmühlen aus Edelstahl oder Mahlsteine aus Granit die Oliven zu einem feuchten Brei.

Im Gegensatz zu anderen Speiseölen wird Olivenöl nicht nur aus den Samen oder den Kernen gewonnen, sondern aus der ganzen Frucht kaltgepresst oder kalt extrahiert. Ein Qualitätsmerkmal.

Kaltgepresste oder kaltextrahierte Öle werden bei Temperaturen von maximal 27° C verarbeitet. Das hat den Vorteil, dass alle wertvollen Inhaltsstoffe der reifen Oliven erhalten bleiben, die so wichtig sind für den Geschmack, den Geruch, die Farbe und auch den Vitamingehalt.

Naturbelassene Öle enthalten Polyphenole, sekundäre Pflanzenstoffe. Sie wirken im Körper als Antioxidantien und fangen freie Radikale ab. Zellschutz auf schmackhafte Weise.

Die am meisten (um die 60%) verwendete Olive für die Ölgewinnung in Griechenland ist die Koroneiki-Olive. Sie gilt geschmacklich und auch in Bezug auf die Zusammensetzung der Nährwerte und Fette, als eine der besten zur Herstellung von Ölivenöl. Man kann ihresgleichen suchen.

Die Koroneiki-Olivenbäume eignen sich nicht für den Anbau in modernen Großplantagen, wie manch andere Olivensorte. Diese Olivensorte ist zwar pflegeleicht, denn sie verträgt Hitze, aber auch Frost bis -7° C, sie steht jedoch nicht gerne im Wasser und möchte daher nicht künstlich bewässert werden. Des Weiteren müssen die Bäume jedes Jahr stark zurückgeschnitten werden, was viel Arbeit bedeutet. Die Koroneiki-Olive hat einen hohen Ölgehalt und ihr Olivenöl ist aufgrund des hohen Polyphenolgehalts gesundheitlich besonders wertvoll und lange haltbar.
Das Oleuropein ist das wichtigste Polyphenol der Olive.

Der intensive Duft und das fruchtige, leicht zitronige Aroma zeichnen dieses Öl aus. Das Oleocanthal, ein effektives Antioxidans und ein stark entzündungshemmender Wirkstoff, kommt bei diesem hochwertigen "nativen Olivenöl extra" von Natur aus vor. Kennzeichnend ist ein scharfes bis pfeffrige Brennen in der Kehle.

Geforscht wird mittlerweile viel zu den Inhaltsstoffen der Olive. Die Ergebnisse belegen, dass viele Olivenöle vergleichsweise hohe Mengen von Oleocanthal enthalten. Sie deuten darauf hin, dass diese Substanz wie auch die Ölsäure, positive Effekte bei Herzerkrankungen, Schlaganfall und Krebs haben können. Auch das Vitamin E im Olivenöl hat antioxidative Eigenschaften.

Im Dorf Vouves bei Kolympari, steht ein 3000 Jahre alter Olivenbaum, der noch heute Früchte trägt. Und diese werden zu Olivenöl verarbeitet!
Auf Kreta wusste man also schon vor tausenden von Jahren die Olive zu kultivieren..., und Homer bezeichnete das Olivenöl als „ goldene Flüssigkeit “ und der Vater der Medizin, Hippokrates, als Heilmittel - und das nicht zu unrecht.

Oliven, Gesundbrunnen der Natur
Oliven für eine gesunde Ernährung

Gutes Olivenöl enthält Fettsäuren

... in idealer Zusammensetzung und unterschiedliche sekundäre Pflanzenstoffe (u. a. Polyphenole). Die schützende und gesundheitsfördernde Wirkung bei verschiedenen Erkrankungen ist in vielen Untersuchungen nachgewiesen worden und wird immer weiter erforscht. Die bekanntesten Wirkungen betreffen Herz- und Kreislauferkrankungen (bspw. Bluthochdruck, Arteriosklerose), Entzündungsprozesse, Fettstoffwechselprobleme, Diabetesvorbeugung und auch bei der Alzheimer-Demenz-Erkrankung.

Eine ausreichend hohe Konzentration der entscheidenden Wirkstoffe findet sich aber nur in wirklich gutem Olivenöl, nicht in bearbeiteten oder verfälschten Produkten, wie sie beispielsweise in Discountern angeboten werden.

Sie sollten jeden Morgen einen Esslöffel gutes Olivenöl vor dem Frühstück zu sich nehmen, das stärkt das Herz und schützt die Arterien vor Verkalkung.

Wichtig in der jetzigen Zeit

... und und generell im Winter ist das sogenannte Ölziehen. Hierbei wird der Mundraum über einen bestimmten Zeitraum (am besten 15 - 20 Minuten) mit Olivenöl gefüllt und gespült. Es wird nicht nur der Mundbereich, sondern der gesamte Organismus durch die entgiftende und antibakterielle Wirkung des Ölziehens effektiv entlastet.
Die positiven Auswirkungen sind in allen Körperbereichen spürbar – nicht zuletzt über die Stimulierung der Zungenreflexzonen. Sie sollten das Öl im Mund hin und her bewegen, durch die Zähne ziehen, ruhen lassen und anschließend in einem Küchentuch entsorgen, um sich aller Bakterien und Viren zu entledigen.

Olivenöl hat - wie bereits erwähnt - hervorragende gesundheitliche Eigenschaften, nämlich jede Menge Vitamin E und Antioxidantien wie Oleoropein, Oleocanthal und Hydroxytyrosol, ist stark entzündungshemmend – und schmeckt dazu wunderbar.

Hervorzuheben sind hier die kretischen Olivenöle, die für eine mediterrane Ernährung auf Grund ihrer Fruchtigkeit und Milde hervorragend geeignet sind.

Nun einige Tipps

Olivenöl hat eine Menge gemeinsam mit gutem Wein. Angefangen bei der Größe und Form von Weintraube und Olive über die Jahrtausende alte Tradition, die verschiedenen Anbaugebiete und Sorten, sind die Parallelen verblüffend. So wie beim Weinkauf sollten Sie deshalb grundsätzlich auch vorgehen, wenn Sie Olivenöl kaufen, egal ob im Supermarkt, im Feinkostladen um die Ecke, oder ob Sie Ihr Olivenöl im Internet bestellen.

Günstig und produktgerechte Preise sind auch bei Olivenöl verschiedene Dinge. Billige Olivenöle sind meist minderwertig, denn um Niedrigpreise zu erreichen, muss einfach an vielen Stellen gespart werden. Die Wahrscheinlichkeit ein Spitzenöl unter den Massenprodukten im Supermarkt zu finden ist eher gering.

Je nach Herkunftsland, Olivensorte, Ertrag und Verarbeitung variieren die Kosten für die Herstellung stark. Selbstverständlich hat auch die Verpackung einen Anteil am Preis - das Auge isst ja schließlich mit. Wenn Sie kein Massenprodukt, sondern außergewöhnliches Olivenöl kaufen möchten, müssen sie mit etwa 15 bis 20 € pro Liter rechnen. Manche Spitzenöle mit kleinen Produktionsmengen werden noch deutlich teuer verkauft! Auch hier dient der Wein als Vergleich: Sie finden bestimmt einen trinkbaren Tischwein oder ein passables Olivenöl für ein paar Euro im Supermarkt, aber keine wirklich außergewöhnliche Qualität!

Achten Sie auf die Bezeichnung "Olivenöl nativ extra". Sie ist die höchste Qualitätsstufe bei Olivenöl. Diese Bezeichnung darf nur verwendet werden, wenn sowohl der Geschmack als auch die chemische Analyse des Öls keine Mängel aufweisen. Fehlt das "extra", so ist das Öl nicht makellos, sondern hat qualitative und geschmackliche Fehler.

Wenn es um den Geschmack geht, dann steht Olivenöl dem Wein in nichts nach. Nicht alle guten Olivenöle schmecken gleich. Genau wie es beim Wein verschiedene Rebsorten gibt, haben sich auch in den Jahrhunderten verschiedene Olivensorten entwickelt, die sehr verschieden im Charakter sind und je nach Land und Klima noch dazu unterschiedlich angebaut und verfeinert werden. Achten Sie darauf, ob auf dem Etikett oder der Beschreibung des Olivenöls Geschmacksnoten angegeben sind. Wenn Sie jedoch tiefer in den Geschmack von Olivenöl einsteigen möchten, werden Sie probieren müssen ...

„Olivenöl ist wie das Leben selbst: fruchtig, scharf und mit einer Spur komplexer Bitterkeit“.

Ernährungsberatung EssPunkt-richtig
Ernährungsberatung mit Persönlichkeit

Ein Dankeschön an Herrn Lenz für diese sehr informativen Zeilen. Mehr zu Olivenölen holt ihr euch am besten direkt bei ihm selbst in seinem Laden in Ottersheim. Das besondere Special ... die Verkostung vor Ort.

Ich freue mich auf´s nächste Jahr, in dem hoffentlich solche schönen Events wieder möglich sein werden.

Bis dahin bleibt gesund und munter!

Gerda Jochim, EssPunkt-richtig-Ernährungsberatung

Mir geht es um deine Gesundheit mit einer für dich richtigen Ernährung, die dir jeden Tag schmeckt und im Alltag leicht umsetzbar ist! Geh mit einer guten Basis an deine Optimierung.

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