Fructoseintoleranz
von Gerda
Achtung Fructose?!
Alles Obst ist reif und du kannst wegen deiner Fructoseintoleranz vieles nicht essen?
Da bist du nicht allein.
Es gibt viele Menschen, die den Fruchtzucker nicht vertragen. Die Ursache liegt im Darm. Hier ist ein Defekt des Transportsystems verantwortlich. Die Fruktose wird nicht in die Darmzelle geschleust. Passiert das, gelangt die Fructose in den Dickdarm und wird dort von den Bakterien u.a. zu Wasserstoff, Methan und Kohlendioxid verstoffwechselt. Das geht dann mit Bauchschmerzen oder Durchfällen bis zu Krämpfen einher.
Oft kommt es auf die Menge an, die zu sich genommen wird. Der Durchschnittsmensch verträgt ca. 30 Gramm Fructose. Bei wem eine Intoleranz festgestellt wurde, verträgt vielleicht gerade mal 10 Gramm oder noch weniger.
Leider muss das jeder für sich austesten, wie viel Obst er verträgt, denn die Menge ist individuell verschieden.
Fruchtzucker ist vor allem in Obst, aber auch in Gemüse enthalten, bzw. aus Produkten aus Obst.
Eine wahre Bombe ist Trockenobst. Also Achtung!
Die Nahrungsmittelindustrie hat den Fruchtzucker schon lange für sich entdeckt.
Er ist süßer und auch günstiger als herkömmlicher Zucker. Daher werden viele Fertigprodukte wie Kekse, Brotaufstriche, Eissorten, Süßigkeiten etc. damit hergestellt.
Auch bei dem Inhaltsstoff Sorbit (Zuckeraustauschstoff E 420) ist Vorsicht geboten. Fructose und Sorbit haben das selbe Transportsystem und sind sich daher im Weg. Beim Verzehr von sorbithaltigen Lebensmitteln besteht die Gefahr, dass noch weniger Fruktose durch den Darm aufgenommen wird. Die Beschwerden können dann bei der geringsten Menge auftreten.
Bei Fertigprodukten achte genau auf die verwendete Zuckerart!
Haushaltszucker wird oft gut vertragen, da er aus gleichen Teilen Glukose und Fructose besteht. Glukose fördert die Aufnahme von Fructose, d. h. es kann eine größere Menge an fruktosehaltigen Lebensmitteln gegessen werden.
Aufpassen muss jede und jeder Betroffene auf die richtige Auswahl an Obst und Gemüse. Gut verträglich sind beispielsweise Kirschen, Bananen, Grapefruit, Zitrone und Mandarinen, Aprikosen und Pflaumen oder die Honigmelone.
Beim Gemüse geht ganz viel. Spinat, Blumenkohl, Radieschen, Brokkoli, Salate, grüne Paprikaschoten, Auberginen, Erbsen, Karotten, Gurke, Kohlrabi und noch ein paar andere mehr.
Gar nicht empfehlenswert sind Mango und Birne, Himbeeren, Erdbeeren, Pfirsiche oder Ananas. Auch Lauch, Tomaten und grüne Bohnen können sich ungünstig bemerkbar machen.
Äpfel sind so ein Zwischending. Manche vertragen eine kleine Menge ganz gut, andere sagen beim Apfel gleich – nein danke.
Was dem einen gut tut, ist für den anderen ein Graus.
Bekömmlicher wird Obst, wenn es nicht roh verzehrt wird, sondern gedünstet wird und nach der Hauptmahlzeit gegessen wird. Es gibt feine Kompotte.
Probier mal aus ...
Reife Aprikosen mit etwas Wasser dünsten, pürieren und fein geschnittene, frische Minze drüber streuen. Die fruchtige warme Note der Aprikose und der kühle Kick der Minze ... hm, Augenleuchten!
Finde dein Obst und genieße!
P.S. Finde deine Zuckerart
Diese Zuckerarten vertragen viele Menschen mit Fructoseintoleranz:
Dinkelsirup
Erythrit
Getreidezucker
Dextrose/Traubenzucker
Maltose, Maltodextrin
Reissirup
Diese Arten können eventuell verträglich sein:
Kokosblütenzucker (97% Glucose und Fructose)
Xylith (Birkenzucker)