Grillen ohne Alu

von Gerda

Grillen geht auch ohne Alufolie

Der Grillplatz wird zur Outdoor-Küche in der Sommerzeit und das sollt Ihr auch genießen.

Gegrillt wird schon lange nicht nur das klassische Bratwürstchen und Steak. Seit es die diversen Grillevents in Radio und Fernsehen gibt, wird regelrecht alles gegrillt. Gemüse, Meeresfrüchte und Geflügel finden in den verschiedensten Marinaden ihren Weg auf den Grill.

Selbst Obst und Eis, natürlich in wohlschmeckender Hülle, versüßen den Abschluss eines Grillabends.

Heute gibt es kein Rezept, ich bleibe beim Zubehör.
Damit das Grillgut die Garzeit auf dem Rost gut übersteht, werden oft Aluminiumschalen verwendet. Auch in Alufolie findet sich der Schafskäse oder das Gemüse.

Man weiß ja, dass das ins Feuer tropfende Fett polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffpartikel (PAK) bildet, die dann mit dem Rauch aufsteigen und am Fleisch haften bleiben. Diese Partikel können krebserregend sein.

Um das nun zu vermeiden und, dass das Steak trotzdem genüsslich schmeckt, kommen nun die Aluminiumschalen zum Einsatz.
Was eigentlich gut gedacht ist.
Aber..., erhitztes Aluminium setzt vermehrt Aluteilchen frei und nun sitzen diese am Grillgut. Wie man´s macht … .

Generell kann sich Aluminium bei Kontakt mit Säure oder Salz auflösen, damit dürfte geklärt sein, dass mariniertes Fleisch oder anderes Grillgut nichts in Aluminiumfolie zu suchen hat. Vielleicht habt Ihr schon bemerkt, dass die Folie um das eingepackte Lebensmittels kleine Löcher bekommen kann, wie kleine Pünktchen. Das kommt von der Säure oder dem Salzgehalt des Lebensmittels. Beispielsweise kann das bei Tomaten, Desserts mit Zitronensaft oder auch mariniertem Fleisch passieren, die mit Alufolie eingepackt oder abgedeckt wurden.

Und was ist da genau schädlich? Die Aluminiumteilchen stehen im Verdacht, das Nervensystem, den Knochenaufbau, embryonale Zellen und andere Organfunktionen negativ zu beeinflussen. Alzheimer wird auch in Verbindung damit gebracht.

Durch die Erhitzung der Aluminiumfolie werden vermehrt Teilchen frei gesetzt und haften sich ans Lebensmittel. Laut der Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wird die Aufnahme des wöchentlichen Aluminiumgehalts auf ein Milligramm je Kilogramm Körpergewicht begrenzt. Aber …, diese Menge wird bereits durch die tägliche Nahrungsaufnahme gemäß dem Bundesamt für Risikobewertung (BfR) aufgenommen.
Daher wird geraten, auf die Verwendung von Alufolie und -schalen beim Grillen oder auch sonstigem Gebrauch in der Küche zu verzichten, zumindest zu reduzieren.

Es soll doch Menschen geben, die absolut kein Deo mit Aluminium benutzen, daber die Alufolie ganz selbstverständlich in der Küche verwenden?! Sorry, das muss ich einfach los werden. Meist ernte ich dafür ungläubige Blicke... oder böse...

Aluminium kommt ganz natürlich auf der Erde vor, es ist im Erdmantel enthalten. Und nicht in unwesentlicher Menge. Aber in hoher Konzentration ist und bleibt es für uns Lebewesen giftig und kann zu irreparablen Schäden führen.

Jetzt aber zu Alternativen, um den Grillspaß nicht einzudämmen. Es gibt ganz tolle Möglichkeiten mit leckerern Geschmacksexplosionen.

Eine ganz natürliche Variante sind ungespritzte Weinblätter. Den Käse darin eingepackt und auf dem Rost aromatisch gegrillt, das sorgt schon mal für ein … hmm, lecker ... .
Auch Fisch kann auf diese Art genossen werden. Dafür jedoch feste Blätter wie Mangold oder Kohl verwenden, die vorher evtl. blanchiert wurden.
Ich gebe zu, die hat man nicht immer zu Hause oder will sich die Arbeit nicht machen, vorher noch zu blanchierren.

Pergament und Backpapier, die wohl am ehesten greifbare Alternative, funktioniert top. Dafür das Papier mit etwas Rapsöl bestreichen, damit das Fleisch nicht kleben bleibt (sollte es nicht schon mariniert sein). Allerdings werden in diese Päckchen nur Lebensmittel gepackt, die nicht zu heiß gegart werden müssen.

Holz- und Edelstahlspieße sowieso, da brauch ich jetzt nichts dazu zu sagen.

Aber auch Grillschalen aus Edelstahl sind sehr geeignet. Das Grillgut braucht vielleicht etwas länger, aber dafür ist es frei von Aluminiumteilchen. Für Fisch gibt es Grillgitter, ebenso für Fleisch, Burger und Würstchen, die vorher ebenfalls mit Öl eingepinselt werden. Beim Fisch empfehle ich sogar, diesen mit Zitronenscheiben, Rosmarinzweigen und einem Naturbindfaden zu fixieren und dann erst ins Gitter zu bugsieren.
Schmeckt köstlich und es fällt nichts ins Feuer.

Noch nicht getestet, aber hört sich sehr gut an: Grillpapier und Grillplanken aus verschiedenen Holzarten (zu finden im www). Hier darf alles rein und drauf was dem Gaumen Genuss bereitet. Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse & Co. Vor dem Gebrauch sind die Holzblätter und -planken zu wässern. Ein Versuch lohnt sich sicher.
Zedern- und Buchenholz, aber auch Kirsche und Ahorn geben ihre Aromen ab. Schön anzusehen und der Rauch macht einem die Nase lang.

Auf an die Grillstationen - ich wünsche Euche eine schöne Grillsaison mit erlebnisreichen Verführungen.
Jetzt seid Ihr einmal an der Reihe, schickt mir Euer liebstes Grillsaucenrezept.

Der Dritte erhält eine kleine Überraschung ☺

Marinierte Grüße,
Gerda Jochim

Quelle:
https://www.efsa.europa.eu/de/press/news/afc080715
http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2017/21/bfr_forschung__nachweis_des_uebergangs_von_aluminium_aus_menueschalen_in_lebensmittel-200871.html