Bewusstsein schaffen
von Gerda (Kommentare: 0)
Heute möchte ich mit dir meine Gedanken zum Thema Ernährung teilen, bzw. Bewusstsein schaffen. Und wenn du bis zum Ende liest natürlich auch Rezepte, die dich wieder auf Kurs bringen ;-)
Ich lese immer wieder gerne über die Einstellung verschiedener Menschen zum Thema Ernährung. Kürzlich habe ich einen Artikel in der Zeitschrift "moment by moment" (Ausgabe 01/2020) über Vandana Shiva gelesen. Sie ist Ökofeministin und Trägerin des alternativen Nobelpreises und engagiert sich gegen die Macht der global agierenden Agrarkonzerne.
Indien - Himalajagebiet, ihre Heimat
Dort setzte sie sich schon als Studentin mit Aktivisten der Chipko-Bewegung gegen die Abholzung der uralten Eichenwälder ein. Der Einsatz der zumeist Frauen war so groß, dass die Regierung schließlich einen Rodungsstopp gewährte und sogar öffentliche Gelder bereit stellte, zum Erhalt der Gemeinschaftswälder.
Grow your Health.
Return to Earth.
Eat local.
Eat organic.
Eat biodivers.
Vandana Shiva
Unter anderem wollte und will sie immer noch zeigen, dass erfolgreiche Bewegungen keine Führungspersönlichkeiten brauchen, um sie zu initiieren, sondern dass jeder seinen Teil dazu beitragen kann.
Sie kommt aus einem Land, in dem Ernährung für viele Menschen der tägliche Überlebenskampf bedeutet. Landwirtschaft nur auf kleinen Feldern möglich ist, die zudem nährstoffarm sind. Wasser ist ein kostbares Gut.
Die Bewässerung ist von vielen Faktoren abhängig, wie beispielsweise die klimatischen Verhältnisse, ob ein Fluss oder sonst eine Wasserstelle in der Nähe ist. Teilweise müssen die Menschen weite Strecken laufen, um Wasser für sich selbst, das Vieh und die Bewirtschaftung ihrer Felder beizuholen.
Bis heute setzt sich Vandana Shiva dafür ein, dass es freies Saatgut für alle Landwirte gibt. Industrievertreter sehen es natürlich gerne, wenn sie den Daumen auf Saatgut halten können. Dadurch können sie das Saatgut als Hochleistungssaatgut den Kleinbauern anbieten. Viele Versprechen die die dortigen Menschen unter Druck setzen und in Existenzängste drängen können.
Die Kleinbauern müssen es notgedrungen erwerben, zu einem meist nicht günstigen Preis und, was noch dazu kommt ..., dieses Saatgut braucht den passenden Dünger um zu wachsen. Auch das müssen die Bauern bei den Konzernen kaufen. Oft verschulden sie sich, wenn eine Ernte durch Witterungskatastrophen vernichtet wurde. Die Familie muss essen, aber was und wovon kaufen?
Gegen diese Kontrolle setzt sich Vandana Shiva immer noch in ihrem Land ein, und auch global. Es soll jeder selbst bestimmen können, was er anbaut, welches Saatgut er verwendet.
Genverändertes Saatgut konnte sich in Europa kaum durchsetzen. Die Großkonzerne haben jedoch die Kontrolle der Landwirtschaft und die Ernährung der Menschen zu 70 % weltweit in ihren Händen.
Und das hat sich mit dem Hybridsaatgut durchgesetzt, welches die kommerzielle Landwirtschaft genauso abhängig macht. Es bedarf der zugehörigen Pestizide und es kann nicht selbst vermehrt werden. Und wer es versucht hat, hat gemerkt, dass es sich im Wachstum verändert und nicht die Qualität oder den gewünschten Ertrag bringt.
Was folgt daraus?
Wir bekommen die Sorte Gemüse oder Obst und den Geschmack vorgegeben. Die Nahrungsmittelindustrie schaut auf Ertrag und Gleichheit der Saat.
Die alten Sorten verschwinden zunehmend, wenn nicht einige Landwirte selbst agieren und sich dagegen wehren. Wer altes Saatgut im Bestand hat, der hegt und pflegt es und kann sogar für die Nachzucht selber sorgen kann. Diese Lebensmittel haben oft einen unvergleichbaren Geschmack. Bei Tomaten und Äpfeln ist dies meiner Meinung nach besonders zu erschmecken. Zumeist sind alte Sorten verträglicher und weniger allergen.
Der Verein Freie Saaten e.V. hat sich zum Ziel gemacht alte Sorten zu vermehren und sie anderen Gärtnern weiterzugeben.
Unsere Welt braucht diese Biodiversität für unser zu erhaltendes Ökosystem!
Was steckt noch dahinter?
Freitheit des Saatguts heißt auch
- Freiheit für die Bauern,
- Sicherung unserer Ernährung,
- sozialen Frieden,
- Erhalt der Demokratie
- und sicher noch anderes mehr.
Durch unser Handeln können wir entscheidende Schritte tun, indem wir da einkaufen, wo es noch Vielfalt an Gemüse und Obst gibt. Damit unterstützen wir den Erhalt und die Verbreitung der alten Sorten.
Lebensmittel sollen in erster Linie gesund und natürlich sein. Das sollte als "Normalität" gelten und nicht als "bio" ausgezeichnet werden müssen!
Was speziell als "nicht bio" ausgezeichnet werden sollte, sind Nahrungsmittel der Nahrungsmittelindustrie, die durch Kreuzungen, Resistenzen und hohe Erträge auf gleichzeitig hohem Niveau erst wirtschafltich für die Großkonzerne sind. Durch psychologisches Marketing wird uns vorgegeben, was gut schmeckt und auf unserem Teller landen soll.
Indien ist weit weg vom deutschen Raum, aber die Großkonzerne sind überall.
Behalten wir uns durch bewusstes Einkaufen oder durch Selbstversorgung unsere Selbstbestimmung für eine gesunde Nahrungsmittelauswahl.
Es gibt sie Gott sei Dank noch, die Menschen, denen es nicht gleich ist, was sie anbieten und selbst essen. Sie bevorzugen die gesunde Vielfalt anstatt das öde Einerlei. Bei diesen Landwirten hat das Umdenken stattgefunden und sie haben auf Bio-Landwirtschaft umgesattelt. Ein Umstieg mit viel Aufwand, aber Herz und Verstand.
Für natürliche Lebensmittel stehen auch die solidarischen Landwirtschaten (Solawi), die mittlerweile stark vertreten sind. Sie bieten eine wunderbare Gelegenheit, Bezug zu natürlichen Lebensmitteln durch eigenen Einsatz und Geschmack auf dem Teller zu erleben.
Das Konzept der Solawi und wo ist ein Hof in der Nähe
Ein Beispiel, der Schossberghof in Minfeld
Was nutzt uns diese Selbstbestimmung?
Wir entscheiden, was auf unserem Teller landet. Denn nur natürliche Nahrungsmittel enthalten die volle Vielfalt an Nährstoffen, die der Mensch immer noch braucht, um gesund sein Leben zu gestalten.
Ich möchte euch ermuntern
... zur bewussten Ernährung mit guten Lebensmitteln,
... saisonal und regional vor der Haustür einzukaufen,
... Verantwortung für die Vielfalt zu übernehmen.
Freuen wir uns an der Vielfalt die sich uns heute und jeden Tag bietet. Damit das gelingt, findest du hier eine schöne Rezeptauswahl.
Ein Gedanke für dich
Lebe in der Gegenwart, lerne aus der Vergangenheit und plane in die Zukunft.
Ein Satz der für alle Bereiche deines Lebens passen kann. Bleiben wir beim Thema Ernährung.
Was und wie esse ich?
Habe ich eine Erkrankung und habe ich diese durch eine ungünstige Ernährung vielleicht noch unterstützt?
Wie kann ich mit meiner Ernährung dazu beitragen, dass ich gesünder und besser lebe?
Es schreibt dir:
Gerda Jochim, EssPunkt-richtig-Ernährungsberatung
Mir geht es um deine Gesundheit mit einer für dich richtigen Ernährung, die dir jeden Tag schmeckt!
Herzlichen Gruß
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